Oeldunst im Motorraum
Luftfilter und Kurbelgehäuseentlüftung
Das Kurbelgehäuse eines Verbrennungsmotors benötigt eine Entlüftung, weil durch die Abwärtsbewegung der Kolben ein Überdruck im Kurbelgehäuse entsteht. Durch diese Entlüftung dringen natürlich Öldämpfe mit nach außen. Zur Vermeidung von Verschmutzungen werden diese Dämpfe bei Verbrennungsmotoren durch eine Schlauchverbindung zum Luftfilter durch diesen abgesaugt und der Verbrennungsluft zugeführt. So wird vermieden, dass der Motorraum mit Öldämpfen verschmutzt wird. Im Bild ist der bei mir im Boot verbaute berühmte OM 636- Motor von Mercedes Benz zu sehen, wo die Kurbelgehäuseentlüftung unterhalb des Luftfiltertopfes erkennbar ist.
Leider haben sich die holländischen Bootsbauer in den siebziger Jahren nicht an dieses bei Landfahrzeugen übliches Konstruktionsprinzip gehalten, sondern die in der Schifffahrt übliche „Sparvariante“ gewählt (siehe: hier!)
In meinem Boot hat es nach der Übernahme ständig nach Öldunst gerochen. Der Voreigner hat mir auch die Empfehlung gegeben, auf den Boden der Heckkajüte unbedingt eine Matte zu legen, damit die Gerüche aus dem „Bootskeller“ nicht nach oben dringen. Für ihm war es normal, dass es von unten „nach Motor“ riecht.
Die Ursache war, dass die Bootsbauer eine Verbindung von der Kurbelgehäuseentlüftung zum Luftfilter nicht vorgesehen hatten. Und damit entwickelte sich der Motorraum samt Bilge über die vielen Jahre der Nutzung zu einer wahren Ölsardine. Sowohl die Lichtmaschine als auch der Anlasser waren völlig verölt. Eine Nachfrage in einer Werft ergab, dass diese „Baustil“ leider üblich gewesen ist. Ich habe dem Abhilfe geleistet, indem ich die fehlende Schlauchverbindung zum Luftfilter hergestellt habe.
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Nun läuft der Motor schon über 150 Betriebsstunden mit dieser neuen Konstruktion und der Ölgestank im Boot ist verschwunden.