Schloss Neuhardenberg
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Schloss Neuhardenberg
Ein Ausflug nach Neuhardenberg ist zu jeder Jahreszeit schön. Neuhardenberg (ursprünglich Quilitz, 1949–1990 Marxwalde) ist eine amtsangehörige Gemeinde im Bundesland Brandenburg im Landkreis Märkisch-Oderland. Vor allem das Schloss mit seinem Park und die Schinkelkirche sind sehenswert.
Das Schloss Neuhardenberg
Ein weithin bekanntes Gebäude ist das Schloss Neuhardenberg. 1785–1790 ließ Joachim Bernhard von Prittwitz anstelle des markgräflichen Amtshauses ein Schloss erbauen, eine eingeschossige Dreiflügelanlage mit einem hohen Mansarddach. 1820–1822 ließ Fürst Karl August von Hardenberg das Schloss durch Schinkel zu einem zweigeschossigen, klassizistischen Landschloss umbauen; aus dem Mansarddach wurde ein Obergeschoss und eine steinerne Balustrade umgab das Dach, der Mittelrisalit wurde durch zwei Adler, die das Hardenbergsche Familienwappen flankieren, gekrönt. 1852 wurde die Dachbalustrade wieder entfernt, da die Dachentwässerung nicht funktionierte und der Mittelrisalit erhielt einen Dreiecksgiebel. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges diente das Schloss bis 1975 als Schule. In den 1980er Jahren diente es als Bezirks-Kulturakademie, also eine Weiterbildungseinrichtung für kulturell Interessierte.
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Zur Geschichte des Schlosses
1811 verkaufte Friedrich Wilhelm Bernhard von Prittwitz, Sohn des Generals von Prittwitz, Quilitz für 303.715 Reichstaler an die preußische Krone und erwarb Güter in Schlesien. Drei Jahre danach erfolgte erneut eine königliche Dotation des Ortes. Diesmal gingen die Güter Quilitz und Alt-Rosental sowie die Komturei Lietzen an Staatskanzler Karl August Fürst von Hardenberg (1750–1822), der dann Quilitz in Neu-Hardenberg umbenennen ließ.
In der Zeit des Nationalsozialismus trafen sich im Schloss Neuhardenberg wiederholt Mitglieder des deutschen Widerstands gegen Hitler. Nach dem misslungenen Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 verhaftete wenige Tage später die Gestapo in Neuhardenberg den Gutsherrn Carl-Hans Graf von Hardenberg, der sich der Verhaftung durch Selbstmord in der Bibliothek des Schlosses zunächst zu entziehen versuchte, was ihm jedoch nicht gelang. Von Hardenberg wurde in das KZ Sachsenhausen gebracht, wo er den Krieg überlebte. Hardenberg wurde noch von den Nationalsozialisten aufgrund seiner Mitgliedschaft im deutschen Widerstand enteignet. Nach der Bodenreform, die seine Enteignung bestätigte, übersiedelte er zu Verwandten nach Niedersachsen und zählte dort zu den Mitgründern des Hilfswerks 20. Juli 1944.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort am 1. Mai 1949 auf Beschluss der Gemeindevertretung vom 19. Februar 1949 zu Ehren von Karl Marx in Marxwalde umbenannt. Im Jahr 1952 wurde die Marxwalder LPG gegründet und 1954/55 erfolgte die Umgestaltung zum sozialistischen Musterdorf. Die NVA zog 1957 mit einer Garnison und dem Transportfliegergeschwader 44 am Ortsrand ein. Seit 1960 war das Jagdfliegergeschwader 8 der LSK/LV auf dem Flugplatz stationiert.
Nach der politischen Wende 1989/90 wurde der Ort am 1. Januar 1991 in Neuhardenberg (ohne Bindestrich) rückbenannt.[4][5] Die damalige Gemeindevertretung unter Bürgermeister Burkhard Lier stimmte für diese erneute Umbenennung, weil „es vor allem um die Beseitigung alten Unrechts“ ging.
Im Jahr 1996, nach der Rückübertragung des Schlosses Neuhardenberg an die Familie von Hardenberg, veräußerte diese es an den Deutschen Sparkassen- und Giroverband. Ein Jahr später begann die Restaurierung des Schlosses und des gesamten Areals. Der Schlosspark wurde neu gestaltet und das Denkmal für Friedrich II. restauriert. Am 8. Mai 2002 erfolgte die feierliche Einweihung in Anwesenheit des damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau. Seitdem wird es als Hotel gehobenen Standards und Veranstaltungsstätte betrieben. So diente das Schloss in den Jahren 2003 und 2004 als Ort für Klausurtagungen der Bundesregierung.
Schinkelkirche
Neuhardenberg erhielt 1802–1809 unter Einbeziehung der Reste der ausgebrannten barocken Dorfkirche nach einem Plan von Karl Friedrich Schinkel ein Gotteshaus im klassizistischen Stil. Der Wriezener Baumeister Neubarth führte die Arbeiten aus. Nachdem der Staatskanzler Karl August von Hardenberg 1814 das damalige Quilitz als Schenkung erhalten hatte, wurde Schinkel auch mit der Neugestaltung des Kircheninnenraums beauftragt. Die Einweihung der neuen Innenausstattung erfolgte 1817 anlässlich des 300. Reformationsjubiläums. Schinkel entwarf auch den Taufstein, den Theodor Kalide mit Figuren und Reliefs in Eisenguss ausführte.
Nach dem Tod Hardenbergs wurde 1823 an der Ostwand der Kirche ein ebenfalls von Schinkel für den Staatskanzler entworfenes Mausoleum in Gestalt eines dorischen Antentempels angebaut; sein Herz ist auf seinen Wunsch im Altar der Kirche bestattet. An das Mausoleum schließt sich ein Friedhof an, auf welchem Nachfahren des Staatskanzlers beigesetzt sind. 1991 konnte hierher die Urne des 1958 in Frankfurt am Main verstorbenen Carl-Hans Graf von Hardenberg überführt werden. In der Kirche finden sich noch heute die Grabplatten für Joachim Bernhard von Prittwitz, den Besitzer des einstigen Quilitz und späteren Neuhardenberg, und für dessen Ehefrau.
- Text-Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Neuhardenberg
- weitere Informationen zum Schloss: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Neuhardenberg
- Veranstaltungen im Schloss: https://www.reiseland-brandenburg.de/veranstaltungen-hoehepunkte/veranstaltungshoehepunkte-des-jahres/schloss-neuhardenberg/
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Bildquelle: Eigene Fotos von Rolf Wagner