Muphys Law

Es gibt Tage, an denen geht alles schief. Das sind nicht ein oder zwei kleine Schlamassel – sondern wirklich ALLES. Vielleicht kennst du diese Phasen, in denen dir absolut nichts gelingen mag. Als hätte es das Schicksal oder irgendeine höhere, bösartige Macht auf dich abgesehen.

Beispiel eines verkorksten Tagesbeginnes:

  • Du wachst morgens auf – nur leider viel zu spät.
  • Du hast deinen Wecker überhört und bist nun weit hinter deinem Zeitplan.
  • Verschlafen hetzt du ins Bad, doch leider rutschst du auf dem Weg dorthin aus und vertrittst dir den Fuß.
  • Vor dem Waschbecken angekommen, stellst du fest: keine Zahnpasta mehr da.
  • Zudem ist der Akku deiner elektrischen Zahnbürste leer.
  • Nachdem du dich behelfsmäßig frisch gemacht hast, gehst du zum Frühstücken über.
  • Doch zunächst bleibst du an der Türklinke hängen und reißt dir dein Oberteil ein.
  • In der Küche angekommen, verbrennst du dich erst beim Kaffeekochen, schneidest dich dann am Brotmesser und lässt letztendlich dein Nutella-Brot auf die bestrichene Seite fallen.

Solche Pechsträhnen werden in Murphys Gesetz zusammengefasst: Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.


Bild: Pixabay


Hintergrund zu Murhys Law

Murphys Gesetz geht auf den US-amerikanischen Ingenieur Edward A. Murphy jr. zurück. Im Jahr 1949 nahm Captain Murphy an einem Forschungsprogramm der US Air Force teil. Bei einem aufwändigen Experiment sollte untersucht werden, welche Beschleunigungen der menschliche Körper aushalten kann. Dazu wurden an einer Testperson 16 Messsensoren befestigt. Leider schlug das Experiment fehl, weil ein wissenschaftlicher Mitarbeiter ALLE Sensoren falsch angeschlossen hatte.

Aus dieser Erfahrung formulierte Murphy die „Gesetzmäßigkeit„:

If there’s more than one possible outcome of a job or task, and one of those outcomes will result in disaster or an undesirable consequence, then somebody will do it that way.

Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, eine Aufgabe zu erledigen, und eine davon in einer Katastrophe endet oder sonst wie unerwünschte Konsequenzen nach sich zieht, dann wird es jemand genau so machen.

Verkürzt entstand daraus das bekannte Gesetz:

Anything that can go wrong will go wrong.

Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.

Um die prakitsche Wirkung zu verdeutlichen sind hier die Top 10 der Murphys Gesetz-Beispiele:

  1. Im Supermarkt stellt man sich immer an die langsamste Schlange.
  2. Wenn man ein neues Gerät demonstrieren will, funktioniert es nicht. (Vorführeffekt)
  3. Das, was man gerade sucht, ist immer in der hintersten Ecke.
  4. Gerade dann, wenn man sich ein Bier holt, fällt das Tor.
  5. Das Butterbrot fällt sicher auf die beschmierte Seite.
  6. Wenn man im Kino wunderbar freie Sicht hat, setzt sich kurz vor Beginn ein großer Mensch vor dich und versperrt die Sicht.
  7. Wenn man es eilig hat, fährt der langsame LKW oder Traktor genau vor dir raus.
  8. Genau nach Ablauf der Garantiezeit geht dein Handy, Laptop oder deine Kamera kaputt.
  9. Bei mehreren Schlüsseln passt immer der letzte.
  10. Mit vollem Tank kommst du ständig an Tankstellen vorbei. Dann, wenn du dringend eine brauchst, kommt keine mehr.


Computer-Murphologie

  • 1 Jedes fertige Programm, das laeuft, ist veraltet.
  • 2 Wenn ein Programm nuetzlich ist, muss es geaendert werden.
  • 3 Wenn ein Programm nutzlos ist, muss es dokumentiert werden.
  • 4 Jede Programmentwicklung waechst so lange, bis es die Faehigkeiten des Programmierers uebertrifft, der es weiterfuehren muss.
  • 5 Erst wenn ein Programm mindestens 6 Monate laeuft, wird der katastrophale Fehler entdeckt werden.
  • 6 Programmiere ein System, das selbst ein Irrer anwenden kann, und so wird es auch nur ein Irrer anwenden wollen.
  • 7 Ein sorglos geplantes Projekt dauert viermal so lange als erwartet – ein sorgfältig geplantes nur zweimal so lange.
  • 8 Jeder Programmierer programmiert stets so lange bis der ihm zur Verfuegung stehende Speicher restlos aufgebraucht ist.
  • 9 Der Fehler befindet sich immer in der Routine, die niemals getestet wurde.
  • 3.10 Fluchen ist die einzige Sprache, die alle Programmierer wirklich beherrschen.

Murphys Gesetze in allen Lebenslagen

Kein Leben bleibt verschont, und kein Lebensbereich:

  1. Das herunterfallende Toastbroat landet stets auf der beschmierten Seite.
  2. Jedes Handy, jeder Kühlschrank, jedes Auto zerstört sich genau im Monat nach Garantieablauf selbst.
  3. Für jedes technische Problem musst Du mindestens zweimal in den Laden gehen.
  4. Was Du suchst, ist immer dort, wo Du ganz am Ende nachschaust.
  5. Freunde kommen und gehen, aber Feinde sammeln sich an.
  6. Es regnet immer dann, wenn man kurz vorher mit dem Auto in der Waschanlage war.
  7. Sobald man etwas an den Händen hat, etwa Motoröl oder Babykotze, juckt die Nase.
  8. Die Wahrscheinlichkeit, beobachtet zu werden, steigt proportional mit der Idiotie unseres Verhaltens.
  9. Stets ist jene Schlange im Supermarkt die langsamste, an der man sich selbst anstellt.
  10. Ein Darlehen bekommt man nur, wenn man nachweist, dass man keins braucht.
  11. Im Kino setzt sich der mit dem Riesenkopf immer genau vor einen.
  12. Sobald Du Dich hinsetzt, um endlich eine Pause zu machen, verlangt jemand nach Dir.
  13. Klamotten gibt’s immer in zwei Größen: zu klein und zu groß. Falls etwas doch passt, ist es hässlich.
  14. Was wir gestern teuer gekauft haben, gibt’s heute zum Sonderangebot.
  15. Jede Berechnung, in die sich ein Fehler einschleichen kann, wird auch einen haben. Fehler summieren sich immer in die ungünstigste Richtung.
  16. Fünf Minuten Arbeitszeit dauern immer dreimal so lange wie fünf Minuten Freizeit.
  17. Säcke und Zelte passen nur in größere Beutel als die, aus denen man sie geholt hat. Für einen ausgepackten Koffer braucht man zwei Koffer, um dasselbe Zeug wieder hineinzubekommen.
  18. Der langsame LKW vor Dir bei ständigem Gegenverkehr fährt genau dorthin, wo Du auch hin willst.
  19. Es liegen nur dann Scherben auf dem Boden, wenn Du barfuß bist.
  20. Wenn alles scheinbar gut gelaufen ist, hast Du nur etwas übersehen.

Objektive Beurteilung von Murphy-Situationen

Häufig fragt man sich :

Gott, warum immer ich? Warum passiert mir das jedesmal?

… fragen wir uns, während wir die Hundekacke am Schuh abschmieren, zwei Minuten vorm wichtigen Termin.

Was wirklich schiefgeht, ist vor allem unsere Wahrnehmung.

Wir erleben die Dinge verzerrt:

  • durch die selektive Wahrnehmung: Positive Ereignisse sind für die meisten Menschen selbstverständlich und fallen weniger auf. Wir bekommen es gar nicht mit, wie oft die Dinge gut laufen.
  • durch die unterschiedliche Bewertung der Situation: Auffällige, seltene und negative Ereignisse werden überschätzt.
  • durch das selektive Gedächntnis: Missgeschicke bleiben mit ihren Widerhaken viel besser hängen in unserem Gedächtnis als die Ereignisse, die reibungslos und glatt ins Vergessen rutschen.

Ursache des Schwerpunktes auf dem Negativen ist ein evolutionsbiologischer Grund:

Einmal zu oft optimistisch zu sein: („ach, das Geräusch da draußen, das war nix weiter“)

konnte den Höhlenmenschen in echte Lebensgefahr bringen, wenn er leichtfertig rausging und vom Bären, Dinosaurier-oder sonstigen Monster gefressen wurde.

Pessimismus bedrückt zwar, aber ist weniger lebensbedrohlich, als zu viel Sorglosigkeit.

Denn:

  • In Wahrheit kommen jedenfalls gar nicht 120 Prozent aller Züge zu spät.
  • In Wahrheit brechen wir uns nicht jedesmal den Arm, wenn wir auch nur an Sport denken.
  • Und in Wahrheit besteht unser Weg nicht ausschließlich aus Stolpersteinen.